Wie man Kreuzstich stickt
So funktioniert Kreuzstich - Praktische Tipps einer Kundin für den Einstieg in die Kreuzstichstickerei
1) Sie haben noch nie in Ihrem Leben noch nie gestickt? Dann sind Sie hier an der richtigen Adresse.
Ich hatte bisher auch noch nie gestickt! Kreuzstich-Sticken ist eine ausgezeichnete Weise ohne Vorkenntnisse in die Kunst einzusteigen. Es handelt sich um eine zugängliche Freizeitbeschäftigung für jung und alt. (Information Figured’Art: wir haben Kunden, die über 90 Jahre alt sind und täglich Kreuzstich sticken oder Diamond Painting malen.)
Diese Freizeitaktivität ist sehr entspannend. Es ermöglicht Ihnen die innere Ruhe zu finden und gleichzeitig Ihre Kreativität zu fördern. Falls ich Kreuzstich sticken kann, dann können Sie das garantiert auch!
Hier das Prinzip:
Das Prinzip der Kreuzstich-Stickerei besteht darin, die ganze Fläche des Stoffen mit verschiedenen Fäden in Form von Kreuzstichen zu bedecken.
Sehen Sie? Nichts ist daran kompliziert!
2) In jedem Kreuzstich-Set enthalten:
a) Ein 11 CT Aida-Stoff mit aufgedruckten Symbolen. Das heisst, dass die Feinheit der Weberei 11 Punkten pro Zoll (=2.54 cm) entspricht.
Das Motiv ist auf dem Stoff mit Symbolen vorgedruckt. Dazu gibt es eine Farbtabelle, die Ihnen bei der Kreuzstich-Stickerei hilft, die richtigen Farbfäden zu finden..
Die gute Nachricht ist, dass das aufgedruckte Motiv wasserlöslich ist. Nachdem Ihre Kreuzstich-Stickerei fertig ist, müssen Sie den Stoff nur noch für einige Stunden im lauwarmen Wasser tränken lassen. Übrig bleibt nur noch Ihr kreuzgestichter Stoff!
b) Eine Farbtabelle mit den Symbolen, die auch auf dem Stoff aufgedruckt sind.
Diese Farbtabelle hilft Ihnen das entsprechende Stickgarn zu jedem Symbol auf dem Stoff zu finden.
c) Ein Stickgarn Set, vorgeschnitten, vorbestimmt und an der gelochten Kartonkarte nummeriert.
Anhand der Stickgarn Nummer können Sie mit der Farbtabelle das passende Symbol auf dem Stoff ausfindig machen.
d) Ein kleines Zubehör Set mit Sticknadeln, ein Fingerhut (dies obwohl die Sticknadeln relativ stumpf sind) sowie zwei verschiedene Einfädler, die Ihnen helfen den Stickgarn einfach in die Nadeln einzufädeln.
3) Wie man sich gut auf die Kreuzstich-Stickerei vorbereitet
Bevor Sie die Fäden in die Nadel einfädeln, ist es wichtig sich die Zeit zu nehmen zu den Symbolen auf der Farbtabelle die dazugehörenden Zahlen auf der gelochten Kartonkarte ausfindig zu machen.
Dies ist auch eine gute Gelegenheit sich einen besseren Überblick zu verschaffen und die erste Fläche auf dem Stoff auszusuchen. Wir empfehlen Ihnen im Allgemeinen mit einer großen Fläche anzufangen, mit einer entsprechend grossen Anzahl an Kreuzstichen, um etwas in Übung zu kommen.
Wichtige Erinnerung bezüglich den Symbolen, der Farbtabelle sowie den Fäden:
Es kann vorkommen, dass die angezeigten Symbolen relativ nahe an der Farbe des Stickgarns sein können. Beachten Sie bitte, dass dies jedoch nicht immer der Fall muss!
Hier finden Sie ein einfaches, jedoch relativ seltenes Beispiel dazu:
In der Farbtabelle finden Sie dazu ein rosarotes Symbol mit der Nummer 8.
In der Farbtabelle am Rande des Stoffes können Sie sehen, dass die Nummer des Stickgarns der Nummer 8 entspricht (in blau umkreist).
Schlussendlich muss nur noch der Stickgarn mit der Nummer 8 (aufgedruckt auf der Kartonkarte) gefunden werden. Sie werden sehen, dass der Stickgarn pink ist und auch der Farbe in der Farbtabelle sowie auf dem Stoff entspricht.
Achtung:
In einigen Fällen entspricht die Farbe des Symbols auf der Leinwand, bzw. in der Farbtabelle nicht mit der Farbe des Stickgarns überein.
Der Grund dafür ist ganz einfach: durch die verschiedenen Farben sind die Symbole dank dem besseren Farbkontrast besser sichtbar. Der einfache Fall, wie oben beschrieben, ist deshalb nicht immer realisierbar. (Insbesondere in Fällen bei denen die Farben sehr nahe beieinander liegen.)
Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen den richtigen Strickgarn ausfindig zu machen, bevor Sie mit der Kreuzstich-Stickerei beginnen.
Nachfolgend ein etwas schweres Beispiel, das Sie gut verstehen müssen:
Ihre Farbtabelle sowie Ihr Stoff zeigen ein blaues Quadrat an ohne irgendwelche Ziffer.
In der Farbtabelle sehen Sie, dass die dazugehörende Nummer zum Strickgarn hier der Nummer 3 entspricht (in blau umkreist). (Sie sehen auch, dass in diesem Beispiel keine Ähnlichkeiten zwischen dem Symbol auf der Leinwand (blaues Quadrat) und der Nummer des Stickgarns bestehen).
Des Weiteren bemerken Sie sicher, dass es rechts vom Symbol eine weitere Zahl gibt. Diese Referenzzahl, oftmals eine Zahl mit 3 bis 4 Ziffern, entspricht einer DMC Standardreferenzzahl. Sie können auf diesen Link hier klicken um in unserem Blogartikel mehr über die DMC Farben zu erfahren.
Sie müssen nur noch den Stickgarn mit der auf der Kartonkarte bedrukten Ziffer 3 finden. Sie werden sehen, dass das Stickgarn grau ist und nicht der blauen Farbe des blauen Quadrates entspricht in der Farbtabelle oder auf dem Stoff entspricht..
Wir betonen daher die Wichtigkeit, sich gut vorzubereiten und sich einen guten Überblick zu verschaffen, damit Sie mit der Kreuzstich-Stickerei nicht anfangen und den Fehler erst nach einigen Stunden oder sogar Tagen bemerken, was mit viel Arbeit verbunden wäre den Fehler zu korrigieren.
4) Wie man seinen Faden und seine Nadel vorbereitet
Das erste dass Sie wissen müssen, ist dass der Strickgarn auf 6 verschiedenen Einzelfäden besteht.
Für die Kreuzstich-Stickerei von Figured’Art, bei der sich der Stoff um Aida 11 CT Stoff handelt, ist es wichtig zu wissen, dass nur 3 der 6 Fäden notwendig sind.
Nachdem Sie die 3 Fäden vom Strickgarn getrennt haben, können Sie den Strickgarn von Hand oder mit Hilfe des Einfäders einfädeln.
Egal welchen Einfädler Sie benutzen, das Prinzip bleibt gleich:
Wichtige Anmerkung: Nachdem Sie den Faden eingefädelt haben, ist es nicht notwendig diesen zu verknoten. Es reicht einfach aus, dass Sie genug Faden auf beiden Seiten des Nadelrings haben, damit sich dieser nicht entfädelt, wenn Sie wiederholt durch den Stoff stechen (wenn Sie einen Faden stoppen möchten, schauen Sie sich Kapitel 9 an).
5) Ihre erste Kreuzstich-Stickerei gut verstehen
Ein Aida Stoff besteht aus mehreren kleinen Löchern die ein Gitter bilden. Ein Kreuzstich besteht darin 4 Löcher zusammen zu verbinden, indem Sie ein X bilden.
Stechen Sie den Faden von der Rückseite des Stoffes unten links durch, dann auf der Vorderseite des Stoffes oben rechts durch, wodurch der erste Teil des Kreuzes entsteht (1 und 2).
Der Faden befindet sich nun auf der Rückseite des Stoffes, dann stechen wir von der Rückseite des Stoffes unten rechts durch und dann stechen wir von der Vorderseite des Stoffes oben links durch, was ein Kreuz bildet.
6) Bringen Sie Ihren ersten Faden zu einem guten Start
Wenn Sie mit der ersten Farbe anfangen, und somit mit einem neuen Faden, dann ist es sehr wichtig das Ende des Fadens auf der Rückseite des Stoffes zu befestigen, damit die Stabilität Ihres ganzen Fadens und Ihrer Stiche auf dem Bereich gewährleistet ist.
Achten Sie im Allgemeinen darauf, wenn Sie mit Ihrer ersten Kreuzstich-Stickerei beginnen, den Faden nicht zu weit zu ziehen (auf die Gefahr hin, von vorne beginnen zu müssen) sowie 2 bis 3 cm auf der Rückseite Ihres Stoffes zu lassen.
Diese Überlänge von 2 oder 3 cm kann auf der Rückseite des Stoffes durch Ihre erste Kreuzstichlinie blockiert werden. In der Tat sollten Ihre Kreuzstiche auf der Rückseite des Stoffes wie mehrere Fadenlinien aussehen, unter denen Ihr überschüssiger Teil befestigt werden kann.
Indem Sie diese Technik benutzen, brauchen Sie den Faden nicht an den Stoff zu verknoten, und dies ermöglicht es Ihnen die Rückseite des Stoffen sauber zu halten. Falls die 2 bis 3 cm an Faden nicht vollständig blockiert sind, können Sie den Überschuss jederzeit abschneiden.
Anmerkung: Falls Sie mit einem Faden an einem Ort auf dem Stoff anfangen möchten, der bereits komplett zugestickt ist, dann können Sie Ihren Faden auch mit Geradstichen in diesem Bereich beginnen (befindet sich auf der Rückseite des Stoffes).
Sie können sich auf 9) unten beziehen, um die Details dieser Technik zu verstehen.
7) Verknüpfen Sie Ihre Kreuzstiche gut
Falls Sie mehrere Kreuzstiche nacheinander sticken, ist dies grundsätzlich auf zweiten Arten möglich:
a) Die erste Art besteht darin einen vollständigen Kreuzstich nacheinander zu sticken.
In diesem Beispiel können Sie sehen, dass jeder Kreuzstich komplett ist (1-2-3-4), bevor mit der nächsten fortgefahren wird.
b) Die zweite Methode besteht darin zuerst alle Diagonalen in einer Richtung zu sticken und danach im zweiten Durchlauf die Diagonale in der anderen Richtung zu sticken.
In diesem Beispiel können Sie die Reihenfolge der ersten Diagonalen von links nach rechts sehen (1-2-3-4-5-6-7-8), dann die Rückkehr von rechts nach links auf der zweiten Diagonal (9-10-11-12 usw.).
Anmerkung: Wenn Sie mehrere Kreuzstiche hintereinander sticken, achten Sie darauf dass Sie Ihr Faden immer straff ziehen. Ihr Stichfaden sollte nicht locker sein.
8) Beachten Sie die Reihenfolge Ihrer Kreuzstiche
Damit Sie mit Ihren Kreuzstichen ein optimales Ergebnis erzielen, ist es wichtig, dass Sie Ihre Stiche immer in der gleichen Stichrichtung sticken.
In diesem Beispiel wurde die rosa Diagonale zuerst zwischen 1 und 2 erstellt, dann die zweite blaue Diagonale zwischen 3 und 4.
Für ein optimales Ergebnis müssen Sie deshalb immer diese Diagonale oben haben.
Es handelt sich mehr oder weniger um das gleiche Prinzip wie die Reihenfolge der Schnürsenkel um einen sauberen und ordentlichen Look zu haben.
9) So befestigen Sie Ihren Faden
Nachdem Sie alle Kreuzstiche eines bestimmten Bereichs Ihres Stoffes mit der gleichen Fadenfarbe gefüllt haben, müssen Sie das Ende des Fadens befestigen.
Um den Faden zu befestigen, müssen Sie sich zuerst vergewissern, dass sich die mit dem Faden versehene Nadel auf der Rückseite des Stoffes befindet und Sie dann unter den nicht diagonalen Punkten auf der Rückseite des Stückes (und somit unter dem Faden Ihrer letzten Linie) blockieren des Kreuzstichs, bevor Sie den Faden anhalten möchten. Im Allgemeinen werden mindestens 3 nicht diagonale Geradstiche und maximal 5 verwendet, um einen Faden zu befestigen.
In diesem Beispiel können wir deutlich sehen, dass die Nadel unter 4 Geradstichen auf der Rückseite des Stoffes hindurchgeht.
Nachdem Sie Ihren Faden durch 3 bis 5 Geradstiche auf der Rückseite des Stoffes gestochen haben, können Sie den Überschuss abschneiden und dann einen neuen Bereich mit demselben Faden oder einen neuen Bereich in einer anderen Fadenfarbe beginnen.
10) Isolierte Punkte? Faden befestigen oder behalten?
Es kommt vor, dass ein Stickstich Bereich mehrere Stiche hat, die mehr oder weniger vom Hauptbereich entfernt sind.
In diesem Fall ergibt sich ein Dilemma, soll ich meinen Faden befestigen und neu starten, oder soll ich mehrere Gitterquadrate auf der Rückseite des Stoffes überspringen?
In der Regel empfehlen wir es den Faden zu befestigen und dann auf einem isolierten Punkt neu zu starten, nur wenn der Abstand 5 oder 6 Gitterquadrate übersteigt, um die Rückseite des Stoffes organisiert zu halten und gleichzeitig nicht zu viel Stickgarn zu verschwenden.
Beispiel eines Fades bei dem das Symbol ein oranges Quadrat ist:
An diesem Beispiel können Sie erkennen, dass es ausgehend von der wichtigsten Zone links (grün umrandet) immer möglich ist, mehrere Gitterquadrate auf der Rückseite des Stoffes zu überbrücken, um isolierte Punkte zu erreichen (die hier weniger als 6 Felder vom Startbereich entfernt sind).
Anmerkung: Im Falle, dass die Distanz mehr als 5 oder 6 Gitterquadrate beträgt, ist es natürlich länger und mühsamer den Faden zu stoppen, und danach irgendwo anders wieder anzufangen, aber vergessen Sie nicht, dass Sie ohne dies nicht nur riskieren viel Faden zu verschwenden, aber darüber hinaus auf der Rückseite des Stoffes mit Linien aus ungestickten Fäden bedeckt sein, die weit entfernte Punkte miteinander verbinden, was Ihre Leinwand sehr unordentlich und zunehmend schwieriger zu bearbeiten macht.
11) Die Leinwand waschen
Wenn Ihr Motiv einmal fertig gestickt ist, Ihre Kreuzstiche vollständig sind, und Ihre Fäden vollumfänglich festgebunden sind, ist es notwendig den Stoff in lauwarmes Wasser (maximal 30 °C) während mehreren Stunden zu tränken, diese dann auszuwaschen und danach in Raumtemperatur trocknen zu lassen.
Sowohl das Motiv wie auch die vorgedruckten Linien und Farbtabelle auf Ihrem Stoff bestehen aus einer speziellen Tinte, die sich in Wasser auflösen kann.
Ist dieser Schritt einmal beendet, können Sie feststellen, dass nur noch Ihre Kreuzstiche auf dem Stoff übrig bleiben, was perfekt Ihr Kunststück widerspiegelt.
12) Der letzte Schliff: Bügeln
Ist Ihr Stoff einmal eingetränkt, gewascht und getrocknet, können Sie falls erwünscht, den Stoff vorsichtig auf der Rückseite bei niedriger Temperatur bügel, um Ihre Stiche richtig zu versiegeln und zu glätten, insbesondere wenn Sie den Stoff hinter Glas einrahmen möchten.